Die CIA und der Terror by J Michael Springmann

Die CIA und der Terror by J Michael Springmann

Autor:J Michael Springmann [Springmann, J Michael]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-86445-393-9
Herausgeber: Kopp Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Glaubhafte (?) Abstreitbarkeit

Genauer gesagt, kamen die ausländischen Kämpfer in den Irak, weil sie als Terroristen angeheuert worden waren. Bei einem Telefongespräch am 24. Juli 2013 mit Bob Baer, einem ehemaligen CIA-Mann im Nahen Osten und in Südasien, sagte er mir, die CIA habe die arabischen Afghanen nicht direkt rekrutiert, sondern die Anwerbung aus Gründen der glaubhaften Abstreitbarkeit »ausgegliedert«. Milt Bearden, der ehemalige Leiter des Standorts Pakistan und Stabsoffizier in Afghanistan, Vince Cannistraro, ein ehemaliger Führungsoffizier, Einsatzleiter und Analyst am Antiterrorzentrum der CIA, und Larry Johnson, ein ehemaliger CIA-Analyst und Beamter im Außenministerium, hatten dem Autor gesagt, die CIA werbe nur Afghanen an. Alle lehnten es ab, über ihre Instruktionen zu sprechen. Baer sagte mir, die USA überlasse das Rekrutierungsprogramm grundsätzlich den Saudis. Sie hätten die Palästinenser, Pakistanis usw. ausgewählt. 248› Hinweis

Der dafür verantwortliche saudische Beamte war Ahmed Badeeb, Stabschef von Prinz Turki al-Faisal, dem Chef des saudischen Auslandsgeheimdienstes. Badeeb war auch Lehrer von Osama bin Laden gewesen. 249› Hinweis

Daneben war Badeeb bekanntermaßen ein gut vernetzter »Geldbriefträger«. Zur Unterstützung der Operationen in Pakistan landete er einmal mit »einem kleinen Extra« an Bord einer saudischen Maschine. Außer seinem persönlichen Gepäck hatte er 1,8 Millionen Dollar in frisch gedruckten Banknoten bei sich, die direkt aus den USA stammten. Badeeb übergab dieses Geld in Rawalpindi persönlich dem pakistanischen Präsidenten Zia ul-Haq und einer Gruppe seiner Generäle. Es handele sich um eine Teilzahlung für Panzerfäuste chinesischer Herstellung. 250› Hinweis

Zur Finanzierung ihrer geheimdienstlichen Aktivitäten bedienten sich die Saudis unter anderem auch karitativer Organisationen, die von Badeeb und anderen übergebene Geldmittel weiterleiteten. Letztendlich ging das Geld an afghanische Anführer außerhalb der Kontrolle von ISI oder CIA. Mithilfe der Wohltätigkeitsorganisationen richtete Badeeb für sich und andere saudische Geheimdienstler sichere Verstecke ein.

Die Einbindung der Saudis verhinderte auch, dass die Empfänger der Mittel erfuhren, inwieweit die Amerikaner involviert waren. Die Begründung dafür war, dass die Kämpfer keine direkten Kontakte mit Westlern wollten. 251› Hinweis Die Parole lautete »glaubhafte Abstreitbarkeit«. Baer fügte ergänzend hinzu, die Auslagerung all dieser Dinge sei so erfolgreich gewesen, dass niemand, der damit zu tun hatte, etwas von der Beteiligung der Amerikaner oder gar des amerikanischen Geheimdienstes ahnte. Alle hielten das Ganze für einen Do-it-yourself-Dschihad. Zudem wurde die saudische Anwerbung auch vom ISI betrieben, der mit dem Haqqani-Netzwerk (eine von den USA als terroristisch eingestufte Organisation) und Gulbuddin Hekmatyar zusammenarbeitete.

Die Ausbildung wurde ebenfalls ausgelagert. Der pakistanische Militärgeheimdienst ISI konnte das übernehmen, denn man schätzt die Zahl seiner »Offiziere, Geheimdienstleute, Bürokraten, Spione und Informanten« auf etwa 150 000 Mann. 252› Hinweis

In einem Artikel des Christian Monitor vom 7. Januar 2008 heißt es: »Die Mehrheit ausländischer Kämpfer [im Irak] kommt aus Ländern, mit denen die USA verbündet sind.« 253› Hinweis Unter Bezugnahme auf einen Bericht des Terrorabwehrzentrums der Militärakademie West Point hieß es in dem Artikel weiter, dass die im Irak aktiven Kämpfer auch aus Libyen, Algerien, Marokko, Syrien, Tunesien und dem Jemen kamen. Sie reisten über Ägypten, Syrien, Deutschland und die Türkei in den Irak (mit Ausnahme von Syrien sind das alles Länder, die an der Destabilisierung des Mittleren Ostens mitwirken).



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